Könnt ihr mir ein paar Tipps für einen guten Einleitungssatz beim Bewerbungsschreiben geben?

Mit einem Standard-Einleitungssatz wie „aufgrund Ihres Inserates in der …. möchte ich mich bei Ihnen bewerben“ unterscheiden Sie sich nur wenig von Ihren Mitbewerber/inne/n. Sie haben aber auch viel bessere Möglichkeiten, mit Ihrer Bewerbung zu beginnen.

Hier einige Vorschläge:
– Sie können klarmachen, warum Sie sich bei genau diesem Unternehmen bewerben möchten. Sie haben das Unternehmen beispielsweise als Praktikantin schon kennen gelernt oder das Unternehmen ist in einem für Sie sehr interessanten Bereich tätig…
– Sie gehen auf konkrete Anforderungen oder Aufgaben ein, die Sie besonders angesprochen haben
– wenn es im Vorfeld ein Telefonat gegeben hat, können Sie sich darauf beziehen, indem Sie sich für das freundliche Telefonat bedanken, das Sie bestärkt hat sich zu bewerben
– eine Variante ist es auch, nach dem Prinzip „Sie suchen…- ich bin…“ vorzugehen: Sie nennen die Position und belegen dann mit Ihren Qualifikationen und Erfahrungen, dass Sie geeignet sind

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Sollte ich als Mann auf dem Bewerbungsfoto Anzug und Krawatte tragen?

Auf dem Foto sollten Sie ein ähnliches Outfit wie beim Gespräch oder dann im Beruf tragen.  Wenn Sie sich also bei einer Bank bewerben oder für eine Position, bei der Sie im Kundenkontakt stehen, ist ein Anzug bzw. ein Sakko mit Krawatte angebracht.

Was soll ich im Anschreiben schreiben und wie lang darf der Text werden?

Im Bewerbungsschreiben geht es zum einen darum, Ihre Qualifikationen und persönlichen Fähigkeiten darzustellen und einen Bezug zur ausgeschriebenen Stelle herzustellen. Übernehmen Sie aber bitte nicht die Formulierungen aus der Ausschreibung, weil Ihnen das als mangelnder Einfallsreichtum angelastet werden könnte. Wenn Sie bereits Berufserfahrung sammeln konnten, beschreiben Sie kurz Ihren Tätigkeitsbereich. Sie können damit auch sehr gut angeführte Fähigkeiten belegen. Erarbeiten Sie hier auch konkrete Nutzenargumente für Ihre Person: Was können Sie im Unternehmen einbringen? Das Erstellen des Anschreibens ist immer eine kleine Gratwanderung: Sie sollten sich und Ihre Qualifikationen so beschreiben, dass der oder die Personalverantwortliche Sie kennen lernen möchte, aber mit einer Seite auskommen.

Worin unterscheidet sich eine Initiativbewerbung von einer herkömmlichen Bewerbung?

Prinzipiell unterscheidet sich die Initiativbewerbung nicht von einer Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle. Allerdings müssen Sie in Sachen Selbstpräsentation etwas geschickter vorgehen, da Sie keine Anhaltspunkte haben, was das Unternehmen konkret braucht. Es ist also wichtig, anhand von den Informationen, die Sie über das Unternehmen haben, ein aussagekräftiges und umfassendes Profil zu erstellen. Dadurch gelingt es Ihnen den/die LeserIn davon zu überzeugen, dass Sie ein/e wertvolle/r, potenzielle/r Mitarbeiter/in sind.

Dass Initiativbewerbungen für jedes Unternehmen individuell verfasst werden sollen, versteht sich von selbst.

Was sollte im Lebenslauf stehen?

Der Lebenslauf ist die Datenbank Ihrer Bewerbung. Gefragt sind saubere Form und intelligente Einteilung, das heißt Übersichtlichkeit und dichte Information auf einen Blick. Die Form des Lebenslaufes ist die tabellarische.

Der Aufbau sollte üblicherweise folgender sein:

– Persönliche Daten: Name, Geburtsdaten, Adresse, Telefon/e-Mail, Staatsbürgerschaft, eventuell Familienstand

– Schulbildung: Jahresangaben und Bezeichnung der Schule, Matura mit Datum angeben

– Studium: Jahresangaben und Bezeichnung des Studiums, eventuelle Spezialisierungen, evtl. Diplomarbeitsthema

– Beruflicher Werdegang: Monats- und Jahresangaben, Berufsbezeichnung, Name der Firma, Beschreibung der Tätigkeit

– Weiterbildung

– Spezielle Kenntnisse (Sprachen, EDV,…)

– Hobbys

Der Lebenslauf wird am Ende mit Ort, Datum und Unterschrift versehen.

Wie soll das Anschreiben formal aufgebaut sein?

– In die Kopfzeile schreiben Sie Ihren Namen mit Adresse und Telefonnummer.
– Ins Adressfeld kommen der Name des Unternehmens und des Ansprechpartners (vorher recherchieren!) sowie die Adresse.
– Ort und Datum stehen rechtsbündig
– In der Betreffzeile wird das Wort „Betreff“ nicht mehr geschrieben. Schreiben Sie einfach, wofür Sie sich bewerben.
– Bei der Anrede können Sie wählen, ob Sie „Guten Tag Herr /Frau ….“ oder „Sehr geehrte/r….“ schreiben. Setzen Sie auf alle Fälle danach einen Beistrich und beginnen Sie den folgenden Absatz mit kleinem Anfangsbuchstaben
– Der Text selbst sollte in drei bis fünf Absätze unterteilt sein und für Sie werben.
– Im abschließenden Satz können Sie schreiben, dass Sie sich über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch oder einem persönlichen Gespräch freuen.
– Es folgen die Grußformel und Ihre Unterschrift. Zuletzt listen Sie noch die Anlagen auf, die Sie mitschicken.

Sollte ich Online-Bewerbungsformulare von Firmen unbedingt nutzen?

Manche Unternehmen akzeptieren Ihre Bewerbung nur, wenn Sie das vorhandene Formular benutzen. Der Grund liegt darin, dass die Bewerber/innenverwaltung komplett elektronisch abgewickelt wird. Das Formular ist damit der erste Schritt, in das System aufgenommen zu werden. Alle weiteren Stationen werden dann eingetragen und man sieht auf Anhieb, wo Ihre Unterlagen sich befinden und welche Entscheidungen getroffen wurden. Auch administrative Dinge (Absagen, Einladungen ,…) können wesentlich schneller erledigt werden, was letztendlich auch ein großer Vorteil für Sie ist.  Wenn das Unternehmen Ihnen die Art der Bewerbung freistellt und Sie eher nicht zum Formular neigen, sollten Sie es sich trotzdem ansehen. So erfahren Sie, worauf das Unternehmen besonderen Wert legt und können dies in Ihrer Bewerbung berücksichtigen.

Soll ich alles von vornherein in die Bewerbung schreiben oder besser erst im Gespräch erklären?

Zum Gespräch müssen Sie erst einmal kommen… und das Ticket dafür soll Ihnen Ihre schriftliche Bewerbung besorgen. Es ist also sehr wichtig, dass Sie alles, was Sie als viel versprechende/n Kandidatin/en auszeichnet, bereits in Ihren Unterlagen erwähnen. Dadurch können/sollten Sie Personalentscheider/innen so neugierig machen, dass genau Sie zum Gespräch eingeladen werden.

Soll ich im Lebenslauf Angaben zu meinen Eltern machen?

Bei einer Bewerbung für einen Ausbildungsplatz sind Angaben zu den Eltern nach wie vor üblich. Ein/e Schüler/in kann noch nicht so viel vorweisen und gibt dem Unternehmen dadurch einen Einblick in die Familiensituation. Sobald Sie das Alter von 25 Jahren überschritten oder das Studium abgeschlossen haben, können Sie sich auf Ihre Person beschränken und Angaben zu Ihren Eltern weglassen.

Verfasse ich die Mail bei der Bewerbung im HTML- oder im Textformat?

Am besten Sie schicken Ihre E-Mail im normalen Text-Modus. Bunte Hintergründe oder Bilder in der Mail sollten Sie ebenfalls lieber weglassen. Zum einen wissen Sie nicht, wie besondere Formatierungen im E-Mail-Programm des Empfängers dargestellt werden, zum anderen erschweren viele Bilder und Farben schnell die Lesbarkeit.