Macht es Sinn, Telefonate im Vorfeld einer Initiativbewerbung „am Stück“ zu machen?

Bedenken Sie, dass es oft einige Telefonate dauern kann, bis Sie „warm gelaufen“ sind. Am besten setzen Sie sich also immer das Ziel, eine Mindestanzahl von Anrufen in Folge zu tätigen. Um diesen Trainingseffekt zu nutzen sollten Sie schon mit ein paar Unternehmen telefoniert haben, bis Sie Ihren Top-Favoriten anrufen.

Welche Informationen zum Unternehmen sollte ich denn im Vorfeld einer Bewerbung einholen?

Schauen Sie sich auf der jeweiligen Homepage beispielsweise die Jahresberichte an, erfahren Sie schon einiges, das Sie in der Bewerbung für sich nutzen können. Auch sollten Sie die angeführten Werte unter die Lupe nehmen. Wenn Sie sich dann noch über besondere Projekte und etwaige Produkte informieren, kommt das sicher gut an.

Was haben Firmen von Trainee Programmen?

Trainee Programme dienen meist dazu, dass die Mitarbeiter/innen alle Bereiche eines Unternehmens kennen lernen, und dann entschieden werden kann, in welche Abteilung sie wirklich gut passen. Die Teilnehmer/innen am Programm erhalten dann auch die jeweilige Aus- und Weiterbildung. Für das Unternehmen besteht somit eine größere Wahrscheinlichkeit, die/den Richtige/n am richtigen Platz zu haben.

Wie kann ich mein Netzwerk bei meinem Berufseinstieg einbauen?

In vielen Unternehmen wird vor einer offiziellen Stellenausschreibung die neu zu besetzende Stelle intern bekannt gemacht. Die Mitarbeiter/innen können sich in der Folge entweder selbst um die Position bewerben oder aber auch eine Empfehlung für eine Person aus ihrem Bekanntenkreis abgeben. Ganz allgemein wissen die Mitarbeiter/innen meistens, ob in der jeweiligen Firma Personal gesucht wird. Und genau diesen Wissensvorsprung der Beschäftigten kann man für sich nutzen.

Zögern Sie also nicht, den Informationsstand von bekannten Personen „anzuzapfen“, indem Sie

– Ihren Bekannten mitteilen, in welchen Bereichen und für welche Positionen Sie Beschäftigung suchen;

– sie ersuchen, sich in der eigenen Firma und im eigenen Bekanntenkreis nach offenen bzw. frei werdenden Stellen in diesem Bereich umzuhören;

– bei Rückmeldung eventuell interessanter Neubesetzungen einfach eine Initiativbewerbung an das entsprechende Unternehmen schicken.

Befragen Sie Ihre „Quelle“ auch nach hilfreichen Informationen für die Gestaltung Ihrer Bewerbungsunterlagen wie Anforderungsprofil, Firmenphilosophie, Rahmenbedingungen etc.

Ich möchte bei der Kontaktaufnahme mit Firmen auch das Telefon einsetzen. Könnt Ihr mir ein paar Tipps geben, was ich dabei ganz generell beachten soll?

Im Vergleich mit einem persönlichen Kontakt sehen Sie Ihre/n Gesprächspartner/in bei einem Telefongespräch nicht, wodurch akustischen Signalen stärkere Bedeutung zukommt. Während eines Telefonats sollten Sie deshalb besonderes Augenmerk auf folgende Empfehlungen legen:

– Stellen Sie sich nach einer freundlichen Begrüßung immer zuerst höflich mit Namen vor.
– Erkundigen Sie sich gleich zu Gesprächsbeginn, ob Ihr Gegenüber gerade Zeit für ein kurzes Gespräch hat. Bei Zeit- und Termindruck schlagen Sie am besten einen weiteren konkreten Termin für ein alternatives Telefonat vor oder erkundigen sich nach einem günstigeren Zeitpunkt für einen neuerlichen Anruf.
– Notieren Sie sich den Namen der Person am anderen Ende der Leitung und sprechen Sie sie auch hin und wieder namentlich an.
– Lächeln Sie während des Gesprächs. Ihre Gesprächspartner/innen können dieses Lächeln aus Ihrem Tonfall heraushören, was Ihnen Sympathiepunkte einbringt.
– Fassen Sie sich kurz und formulieren Sie präzise. Halten Sie sich immer das eigentliche Ziel des Telefonats vor Augen: die Terminvereinbarung zu einem weiterführenden persönlichen Gespräch. Um zu einer Einladung zu kommen, müssen Sie auch mit Ihrer Kurzvorstellung das Interesse Ihres Gegenübers wecken.
– Signalisieren Sie Selbstbewusstsein! Fragen Sie, wann Ihr Telefonpartner Zeit für ein persönliches Informationsgespräch hat und nicht, ob Sie einen Termin für ein Vorstellungsgespräch bekommen können (hier handeln Sie sich leichter eine Absage ein). Vielleicht machen Sie auch gleich selber einen Vorschlag, wie z.B. Ihre Unterlagen zu einem Zeitpunkt, an dem Sie sowieso in der Nähe sind, gleich persönlich vorbei zu bringen …
– Wenn weder ein persönliches Gespräch noch eine Evidenzhaltung möglich ist, versuchen Sie Ihre Gesprächspartner/innen als Informationsquelle (z.B. für andere freie Stellen in dieser Branche) zu nutzen.

Wie werde ich am verdeckten Arbeitsmarkt bekannt?

Um verdeckte Stellen – also solche, die nicht ausgeschrieben werden – zu finden, gilt es, sich sichtbar zu machen. Zum einen ganz konkret bei den EntscheiderInnen in den Unternehmen, zum anderen aber auch generell in der Branche. Besuchen Sie Veranstaltungen, Messen, Vorträge und unterhalten Sie sich mit Menschen in den Kaffeepausen. Small Talk ist angesagt. Weiterlesen

Macht es Sinn mich zu bewerben, wenn ich nicht alle Anforderungen, die in der Ausschreibung angeführt sind, erfülle?

Grundsätzlich ist zu sagen, dass eine Stellenausschreibung immer eine Idealvorstellung widerspiegelt. Wenn Sie also 75 % der Anforderungen erfüllen ist eine Bewerbung schon überlegenswert. Wenn weniger Übereinstimmung gegeben ist, verschwenden Sie unter Umständen Energien, die Sie bei anderen Bewerbungen sinnvoller einsetzen können.

Wichtig ist es immer zu beachten, welche Anforderungen Sie nicht erfüllen. Eine Qualifikation, die unbedingt gefordert ist oder an erster Stelle bei der Aufzählung steht, ist dem Unternehmen, das die Position ausschreibt, sehr wichtig. Diese nicht zu erfüllen wiegt schwerer, als wenn es sich um eine handelt, die wünschenswert oder in der Reihung weiter hinten anzutreffen ist. Zur Sicherheit empfehle ich Ihnen, den/die Personalverantwortliche/n zu kontaktieren und nachzufragen. So sparen Sie sich und dem Unternehmen viel Zeit und mitunter auch Enttäuschung.

Wie kann ich mich am besten auf ein Bewerbungsgespräch vorbereiten?

Sich fundiert, umfassend und detailliert auf das Bewerbungsgespräch vorzubereiten, ist die beste Grundlage, um sich gut, überzeugend und souverän präsentieren zu können. Das bedeutet, keine starren Erwartungen zu haben, keine Fragen oder Themen als unwichtig abzutun und unter den Tisch fallen zu lassen und keine vorgegebenen Antworten einfach zu übernehmen.

Gute Vorbereitung heißt:

– sich mit dem Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle beschäftigen

– über sich selbst nachdenken und sich eigene Antworten zu den Standardfragen erarbeiten

– allgemeinen und pauschalen Begriffen wie engagiert, belastbar, teamfähig usw. auf den Grund gehen und klären, inwiefern und warum man sich selbst so beurteilt

– die Frage aller Fragen ausführlich für sich beantworten können, nämlich: Warum sollten wir gerade Sie einstellen? Was spricht aus Ihrer Sicht dafür, dass wir uns für Sie entscheiden?

Es lohnt sich, Zeit und Energie in eine breite und fundierte Gesprächsvorbereitung zu investieren. Nicht nur, weil Sie dann viel flexibler sind und auch mit unerwarteten Fragen gut umgehen können. Sondern auch, weil die gute Vorbereitung sich positiv auf Ihr Selbstbewusstsein, Ihre Ausstrahlung und das gesamte Auftreten auswirkt.

Sollte ich vor einer Initiativbewerbung das Unternehmen telefonisch kontaktieren?

Wenn auf der Homepage des Unternehmens Initiativbewerbungen nicht dezidiert angesprochen werden, ist es ratsam, mit den Personalabteilungen erst einmal telefonisch Kontakt aufzunehmen. Wie bei einem persönlichen Bewerbungsgespräch sollten Sie sich auch auf das Telefonat gut vorbereiten. Die MitarbeiterInnen der Personalabteilung erwarten von Ihnen, dass Sie klare Vorstellungen von Ihrer beruflichen Zukunft haben und diese auch formulieren können. Bei einem Anruf im Vorfeld zu einer Initiativbewerbung bietet es sich an, sich bereits vorher bestimmte Fragen, die Sie im Gespräch klären möchten, zu notieren. Durch Fragen, die eng mit den Informationen verknüpft sind, die Sie bereits im Internet recherchiert haben, zeigen Sie Ihr Interesse und dass Sie sich bereits mit dem Unternehmen beschäftigt haben. Zu beachten ist, dass PersonalerInnen selten Lust haben, alle Einstiegsmöglichkeiten in allen Bereichen am Telefon aufzuzählen. Initiativ bewerben heißt, dem Unternehmen für einen konkreten Bereich Ihr Know-how, Ihre theoretischen und praktischen Kenntnisse, also Ihre Arbeitskraft anzubieten.

 

Ich möchte schon vor meinem Studienabschluss Bewerbungen verschicken. Wann sollte ich beginnen?

Eine Personalbesetzung erstreckt sich im Normalfall über einige Wochen bis Monate. Dementsprechend kann es schon sinnvoll sein, sich bereits vor dem absehbaren Studienabschluss auf aktuelle Stellenausschreibungen zu bewerben. Allerdings sollte da der Zeitpunkt des Abschlusses sprich auch der Verfügbarkeit für den Arbeitgeber genau und verlässlich angegeben werden können. Insgesamt sollte der Zeitraum bis zum definitiven Studienende nicht viel länger als drei Monate betragen.