Womit kann ich im vertiefenden Bewerbungsgespräch rechnen?

Das hängt davon ab, worum es im ersten Gespräch ging: Wurde das Hauptaugenmerk auf Ihre Persönlichkeit gelegt so geht es im zweiten Gespräch eher um Ihre fachliche Qualifikation – oder umgekehrt. Meist geht es auch um Zusatzfragen und Details rund um Unternehmen und Position, oder es werden die zukünftigen KollegInnen vorgestellt. Auch die Gehaltsfrage wird sehr oft erst erörtert, wenn schon klar ist, dass Sie sowohl fachlich als auch persönlich in Frage kommen.

Was sollte ich beim Händedruck im Bewerbungsgespräch beachten?

Ihr Händedruck vermittelt dem Gegenüber immer einen recht intensiven Eindruck: Ist er zu lasch, schließt man auf Desinteresse, Schwerfälligkeit, Langeweile oder Unsicherheit. Packen Sie zu fest zu, tut es im Extremfall sogar weh und wirkt auf alle Fälle dominant oder aufgesetzt. Am angenehmsten ist ein normal fester Händedruck, also weder zu schwach noch ein Knochenbrecher. Lassen Sie sich beim „Timing“ auf das Gegenüber ein: Manche Menschen ziehen die Hand nach einem kurzen Druck sofort zurück, andere lassen sie noch einen Augenblick liegen.

Beim letzten Bewerbungsgespräch wurde mir gesagt, dass das Unternehmen sich in spätestens zwei Wochen melden wird. Jetzt sind drei Wochen vorbei. Soll ich nachfragen?

Auf alle Fälle! Gehen Sie davon aus, dass es gute Gründe für das Versäumnis gibt. Das ist fairer und erleichtert es Ihnen locker zu bleiben und auf freundliche Art Kontakt aufzunehmen. Der Anruf ist dann auch eine sehr gute Möglichkeit um zu bekräftigen, wie gerne Sie bei diesem Unternehmen anfangen würden.

Verzögert sich der Entscheidungsprozess weiter, fragen Sie nach, wie lange es in etwa dauern wird. Damit ersparen Sie sich, dass Sie wieder zum Warten gezwungen sind ohne einen Zeitrahmen zu kennen.

Darf ich beim Bewerbungsgespräch Parfum verwenden?

Wenn Sie Parfum verwenden, gehen Sie sparsam damit um! Auch wenn gute Düfte angenehm sind, läuft man doch Gefahr, es zu übertreiben. Wenn Sie eine wahre Duftspur hinterlassen, kommt das nicht gut an. Zu aufdringliche Duftnoten stören nicht nur sondern können bei Empfindlichkeiten oder Allergien das Gegenüber massiv beeinträchtigen.

Was sollte ich im Bewerbungsgespräch bei der Wortwahl berücksichtigen?

Gedanken wie: „Ich muss mich möglichst gewählt ausdrücken und schön sprechen“ setzen Sie nur unter Druck. Das kann dazu führen, dass Sie gekünstelt oder starr wirken. Ihr Gegenüber will sich aber ein umfassendes  Bild von Ihnen machen. Auch wenn rhetorische Fertigkeiten gefordert sind wird das Augenmerk sicherlich nicht allein darauf liegen. Für alle Beteiligten ist es am besten, wenn Sie normal und flüssig sprechen.

Beachten sollten Sie folgendes:
– Relativieren Sie sich nicht durch unklare Aussagen wie: „Ich könnte wahrscheinlich ganz gut…“
– Vermeiden Sie unpersönliche Formulierungen (In meiner jetzigen Tätigkeit ist es wichtig, dass man ….). Verwenden Sie immer die Ich-Form, wenn Sie über sich selbst sprechen
– Passen Sie Ihre Wortwahl Ihren Zuhörer/inne/n an und verwenden Sie Fachbegriffe nur, wenn Sie sicher sind, dass sie von allen verstanden werden.

Was sind die besten Antworten, wenn ich im Bewerbungsgespräch nach meinen Stärken und Schwächen gefragt werde?

Mit dieser Frage versucht der/die Personalverantwortliche herauszufinden, wie Sie sich selbst beurteilen und ob Sie selbstkritisch sind.

Ihre Stärken sollten Sie selbstbewusst präsentieren, ohne jedoch zu übertreiben. Begnügen Sie sich nicht mit einer Auflistung, sondern liefern Sie eine kurze Beschreibung einer Situation, in der Sie diese Stärke erfolgreich einsetzen konnten.

Kleine menschliche Schwächen, die keinen negativen Rückschluss auf  Ihr Arbeitsverhalten zulassen, können Sie gerne zugeben. Wenn Sie zum Beispiel als Archivar angeben, dass Sie sich unter vielen Leuten unwohl fühlen. Eine Schwäche sollte aber die Arbeit nicht direkt betreffen; also keinesfalls Unpünktlichkeit oder geringe Belastbarkeit angeben. Mitunter lassen sich aber auch persönliche Stärken als angebliche Schwäche verkaufen („zu ehrlich“).

Darf ich als Bewerber im Gespräch auch meine Erwartungen einbringen oder wirkt das arrogant?

Ihre Vorstellungen gehören durchaus dazu. Häufig fragen Personaler/innen auch direkt danach: „Was ist Ihnen am Arbeitsplatz wichtig?“. Wenn Sie konkret gefragt werden, sollten Sie in jedem Fall klare Antworten parat haben. Ob Sie als Bewerber arrogant wirken hängt von den Erwartungen an sich ab sowie vom Ton, in dem sie vorgebracht werden.